Die Jordan Mentalität….im Fußball Teamtraining?
Ich liebe es mir Inspirationen aus anderen Sportarten zu holen.
Der Basketball bietet einige davon. Die NBA ist schon immer geprägt von Spielern, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken, wenn es darauf ankommt.
Michael Jordan, Kobe Bryant, Stephen Curry, um nur mal ein paar zu nennen.
Einer dieser legendären Momente, „The Last Shot“ von Michael Jordan in Game 6 gegen die Utah Jazz 1998.
17 Sek. Noch auf der Uhr, Utah führt mit 86:85 gegen Chicago.
Zu dieser Zeit ist Michael Jordan der beste Basketballspieler der Liga (und meiner Meinung nach auch aller Zeiten). Das Team verlässt sich auf ihn. Er liebt solche Momente. Jeder weiß was kommt. Er wird den Ball nicht mehr passen. Er lässt die Uhr herunterlaufen. 5,2 Sek. vor Ende trifft er den entscheidenden Wurf.
Ein Gänsehaut Moment für jeden Sportliebhaber.
Und einfach nur wunderschön die ganze Bewegungsabfolge zu beobachten.
Basketball wird 5 gegen 5 gespielt und es gibt sicherlich mehr Fokus darauf das Spiel am Ende durch einen Spieler zu entscheiden. Jeder will das der Ball am Ende in den Händen des besten Spielers ist. Ihm wird der Ausgang des Spiels anvertraut.
Doch auch der Fußball bietet diese „Clutch“ Momente, wo einzelne Spieler dem Spiel ihren Stempel aufdrücken (z.B. 2 Tore von Zidane im WM Finale 1998 oder Andi Brehme 1990). Das muss nicht immer zwangsläufig durch Tore passieren.
Wer erinnert sich noch an die legendäre Basti Schweinsteiger Krieger Performance im WM Finale 2014?
Doch „Clutch Performances“ brauchen…..wie alles andere auch….Training und Vorbereitung. Ich muss als Spieler mit dem Druck klarkommen und es lieben lernen, Spiele zu entscheiden.
Ich muss meine Clutch Erfahrungen im Training sammeln dürfen, um sie bestmöglich ins Spiel mit zu übertragen, auch wenn das Spiel natürlich noch einmal mehr Komplexität mitbringt (Erwartungshaltung, Zuschauer, etc.).
Doch was habe ich für Möglichkeiten, um meinen Spielern im Teamtraining mehr Clutch Erfahrungen zu kreieren?
Dazu eignet sich vor allem das Abschlussspiel. Da ist von Haus aus Feuer drin und man schafft als Coach noch zusätzliche Anreize…. Gott, wie habe ich es gehasst als Verlierer die Tore wegzuräumen, während das Gewinnerteam lachend danebenstand.
In unseren Abschlussspielen haben wir mit den Colorballs gerne noch einen drauf gesetzt.
Grüner Ball = Moneyball (zählt 2 Tore)
Gelber Ball = Golden Ball (zählt 3 Tore)
Der Coach entscheidet durch das Einspielen des Balles, wie oft und wann die Colorballs mit eingesetzt werden. Auch hier gilt. Die Dosis der Colorballs entscheidet. Durch die Colorballs kann ich Spiele entscheiden oder mein Team zurück ins Spiel bringen. Wenn man gut dosiert mit den Colorballs umgeht, bieten sie ein super Spotlight, um die Clutch Spieler zu identifizieren und herauszufordern.
Erweiterbar ist das Ganze mit:
Blauer Ball = nach erzieltem Tor gibt es direkt eine Chance auf ein Extra Tor. Der Spieler, der das Tor erzielt, kann durch einen 1 gegen 1 Penalty (wer kennt ihn noch aus den 90er Jahren aus der MLS?) noch ein zusätzliches Tor schießen.
Roter Ball = nach erzieltem Tor gibt es direkt eine Chance auf ein Extra Tor. Es darf ein Spieler ausgewählt werden, der seinem Team durch einen 1 gegen 1 Penalty noch ein zusätzliches Tor sichert.
Zusätzlich zum Feuer des Abschlussspiels gießen wir somit mit den Colorballs weiteres Benzin ins Feuer.
In der Verteidigung werden die „Clutch“ Spieler alles daran setzen die Colorballs mit allem was sie haben zu verteidigen.
In der Offensive werden die „Clutch“ Spieler alles dafür tun mit den Colorballs Tore zu erzielen.
Welche Spieler machen den Unterschied, wenn die Colorballs im Spiel sind? Welche Spieler tragen ihr Team zum Sieg?
Indem wir eine Umgebung im Abschlussspiel kreieren, die mehr Clutch Momente hervorruft, erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, dass Spieler ihre Jordan Mentalität entdecken und auch am Spieltag das Vertrauen haben spielentscheidend zu sein.